Die Akupunktur ist die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Behandlungsmethode der TCM. Dabei werden bestimmte Punkte des menschlichen Körpers mit Akupunkturnadeln stimuliert, um die Lebensenergie – das Qi – zu beeinflussen, das nach chinesischer Vorstellung bei einer Krankheit oder bei Beschwerden gestört ist. Durch die Nadeln wird die Störung aufgehoben, sodass das Qi wieder harmonisch fliessen kann.
Verwendet werden dünne, sterile Nadeln aus Stahl, in einigen Fällen auch aus Silber oder Gold. Wenn die Nadeln an den Akupunkturpunkten eingestochen werden, kann ein kurzzeitiger Schmerz oder ein Brennen auftreten. Zur besseren Stimulierung können sie auch gedreht oder in eine andere Richtung bewegt werden. Während die Nadeln liegen, spüren die Patienten ein Druck-, Temperatur- oder Taubheitsgefühl.
Elektroakupunktur
Über die Nadeln können zusätzlich elektrische Impulse in den Körper geleitet werden, was auch als Elektroakupunktur bezeichnet wird. Durch den elektrischen Strom kommt es nicht nur an der Einstichstelle, sondern auch einige Zentimeter um sie herum zu einer schmerzlindernden Wirkung, was das Bewegen der Nadeln im Körper überflüssig macht. Die Elektroakupunktur lässt sich vor allem zur Behandlung von Lähmungen und Nervenerkrankungen einsetzen. Häufig bleiben die Nadeln nur kurz im Körper und werden nach wenigen Minuten wieder entfernt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sie bis zu zehn Tagen zu belassen. Dazu werden dann spezielle Dauernadeln verwendet, die meist mit einem Pflaster befestigt werden. Sie kommen vor allem bei der Ohrakupunktur zum Einsatz.
Ohrakupunktur
Vom Grossen ins Kleine. Die Ohrakupunktur basiert auf der Vorstellung, dass die Ohrmuschel einen auf dem Kopf stehenden Fötus darstellt. Im Ohr sind somit der ganze Körper, aber auch die Organe abgebildet. Im Ohrläppchen beispielsweise sind die Kopforgane zu finden, der äussere Rand ist die Reflexzone der Wirbelsäule. Ohrakupunktur wird meistens als Ergänzung zur eigentlichen Akupunktur-Behandlung eingesetzt. An bestimmten Stellen des Ohres werden kleine Pflaster mit speziellen Samenkörnern angeklebt.